Über die Jungschützen

Aus der Zeit des Anfangs der Jungschützenaktivitäten gibt es nur wenige Aufzeichnungen und Bildmaterial. Von den ersten Jungschützen in Verne wird Mitte der 1970er Jahre berichtet. Damals 13- bis 16-jährige Jugendliche trainierten auf der Schießbahn in der Gastwirtschaft Stukenberg. Bei vielen von diesen heute fast 60-jährigen Schützenbrüdern waren die Väter bereits aktive Sportschützen in der 1965 gegründeten Schießgruppe und motivierten so ihren Nachwuchs. Seitens der Erwachsenen im Verner Schießsport kümmerte sich lange der bereits verstorbene Schützenbruder Josef Bolte um die Nachwuchs-Schützen. Aber auch in den 1970er Jahren fuhr man schon zu den Rundenwettkämpfen, um sein Können an der Waffe mit anderen zu messen.

Das Raumangebot der Schießbahn – es war der alte Abspielraum für Filme über dem Saal der Gaststätte – war sehr beengt und bot nur den jeweils bis zu vier Schießenden Platz. So musste man vor und nach dem Training in die Gaststätte, um sich mit seinen Mannschaftskameraden zu treffen. Die Wirtin war es gewohnt, an die Schützen Getränke zu verkaufen, um so den Betrieb im Saal zu finanzieren oder auch einen kleinen Gewinn „einzufahren“. Bei den Jungschützen stand wohl in den meisten Fällen nur ein kleines Taschengeld zur Verfügung, auch die geltenden Jugendschutzbestimmungen schränkten den Verkauf von Getränken erheblich ein. So kam es auch zu Diskussionen der Eltern und der Wirtin über den Aufenthalt der jungen Schützen in der Kneipe. Das besserte sich erst, als der Schießsport 1985 eigene Räume bei der Gaststätte Nölkensmeier beziehen konnte.

Ab der 2. Hälfte der 1980er Jahre wurde den Jugendlichen auch mehr Aufmerksamkeit seitens der Schützenbruderschaft zugewandt. Man erkannte die Notwendigkeit, den Nachwuchs für den Schießsport zu fördern. Unter anderem wurden Uniformjacken für die Teilnahme an Ausmärschen angeschafft. Der damalige Oberst Johannes Burs und seine Vorstandskollegen hatten erkannt, dass die jungen Leute einen festen Ansprechpartner brauchten, der ihre Aktivitäten steuern und eine Verbindung zur Bruderschaft schaffen sollte. So wurde Willi Böhle 1989 der erste Jungschützenmeister. Seine Befugnisse und sein Rang waren mit den Zugführern der drei Züge gleichgesetzt. Das Werte-System der Ermittlung von Schüler- und Jugendprinzen (auch Prinzessinnen) wurde von Willi Böhle aufgestellt und wird noch heute angewandt. Es gibt drei Probeabende und eine Endausscheidung. Es werden die Durchschnittswerte von allen vier Schießveranstaltungen für das Endergebnis gewertet. Das fordert die jugendlichen Teilnehmer -auch die überdurchschnittlich guten- stets an allen Veranstaltungen teilzunehmen.

Rund 20 Jahre nach der Aufnahme von Jungschützen in die Schießgruppe war es dann endlich soweit: es wurde eine eigene Fahne für den Zug der Jungschützen angeschafft. Diese wurde anlässlich des Schützenfestes im Jahr 1994 in der Kirche von Pastor Falke geweiht und in Dienst gestellt. Die Fahne begleitet noch heute die Ausmärsche der Jungschützen. Sie zeigt den knienden Ritter Wilhard mit dem Verner Wappen. Sie ist in der Rubrik „Fahnen“ auf Seite 34 dargestellt.

Den wohl bisher größten Erfolg der Verner Schützenjugend schaffte Lars Wieneke im Jahr 1992. Als Sieger des Prinzenschießens der Schüler qualifizierte er sich für das Bezirksschießen in Weiberg. Auch hier brachte ihn sein Können weiter und er qualifizierte sich für das Diözesanschießen in Westönnen. Nach erneuter Qualifikation konnte er dann beim Bundesschießen in Mettmann die Würde des Bundesschülerprinzen erringen.

Die Jungschützenmeister von 1989 bis 2023

1989 – 1995 Willi Böhle
1996 – 1998 Rainer Wibbe
1999 – 2001 Robert Lohkemper
2002 – 2013 Daniel Fromme
2014 – 2016 Florian Schäfer
2017 – 2019 Karsten Steffensmeier
2020 – 2022 Michael Pingel
seit 2023 Till Steffensmeier